http://www.chess-international.de/archive/89754
Klaus Darga (*1934) ist ein geborener Berliner. Das Schachspiel
erlernte er im Alter von 6 Jahren, mit 14 Jahren trat er einem
Schachklub bei. Seine erste Teilnahme bei der Berliner
Jugendmeisterschaft, im Jahre 1949, beendete er mit einem geteilten
ersten Platz, den Stichkampf um den Titel verlor er allerdings. 1951
wurde er westdeutscher Jugendmeister und beendete 2 jahre später die
Jugendweltmeisterschaft zusammen mit Oscar Panno ebenfalls auf
dem geteilten ersten Platz. Der Weltmeistertitel ging aber aufgrund der
besseren Feinwertung an seinen Kontrahenten. 1955 und 1961 gewann er die
westdeutsche Meisterschaft. In den 60er Jahren gehörte er zu den besten
deutschen Spielern und wurde 1970 beim legendären Länderkampf UDSSR
gegen den Rest der Welt in die Weltauswahl berufen, wo er allerdings
nicht zum Einsatz kam.
Beim Interzonenturnier in Amsterdam 1964 verhinderte er mit einem
Remis in der letzten Runde gegen den hochgehandelten WM-Kandidaten
Leonid Stein eine interessante bisweilen prekäre Situation, die, wäre
Sie zustande gekommen, einmalig gewesen wäre. Hätte Stein in der letzten
Runde gegen Darga gewonnen, wären die 4 Sowjetspieler Tal, Spasskij,
Smyslow und Stein, dann alle mit 17 Punkten aus 24 Partien, gezwungen
gewesen, einen Stichkampf zu spielen, wer von den 4 Superstars als
einziger nicht in die Kandidatenkämpfe einziehen darf. Diese etwas
seltsam anmutende Regelung beruht auf eine Initiative des jungen Michael
Botwinnik, der somit seinen potentiellen Herausforderern im eigenen
Land frühzeit den Wind aus den Segeln nahm.
Ich wünsche viel Spass beim Studium der Partie!
Quelle : Schachticker